• Tom Hanks sitzt als staatenloser Osteuropäer im Flughafen-Terminal und darf weder aus- noch einreisen. Steven Spielbergs Film basiert auf einer echten Begebenheit.
    Die skurrilsten Geschichten schreibt immer noch das Leben: 1977 floh der Iraner Merhan Karimi Nasseri aus seiner Heimat und irrlichterte auf der Suche nach Asyl durch Europa, bis er auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle am 26. August 1988 seiner Papiere beraubt wurde. Weil niemand wusste, wie mit dem Mann zu verfahren sei, sitzt der Iraner seither im Terminal 1 - und wartet.


    250.000 Dollar sollen Steven Spielberg die Rechte an Nasseris Geschichte wert gewesen sein. Für seine Version verlegte der Regisseur den Handlungsort nach New York und machte aus dem Iraner einen freundlich-naiven Osteuropäer. Eine Paraderolle für Tom Hanks, Hollywoods Gutmensch vom Dienst. Hanks heißt hier Viktor Navorski, der aus dem fiktiven Krakozhia stammend just in dem Moment auf dem Flughafen JFK landet, als seine Heimat durch einen Bürgerkrieg von der Landkarte radiert wird. Fortan ist Viktor staatenlos und dem aufgeplusterten Sicherheitschef Frank Dixon (Stanley Tucci) ausgeliefert.


    Dixon lässt den unliebsamen Gast in der Ankunftshalle festsetzen. Aus Tagen werden Wochen, und mit Hilfe der kauzigen Angestellten lebt Viktor im Terminal bald seinen amerikanischen Traum - Job und Pokerrunde inklusive. Sogar eine Liaison mit der Stewardess Amelia (Catherine Zeta-Jones) bahnt sich an. Der Film legt einen grandiosen Auftakt hin, vollgepackt mit Situationskomik und Seitenhieben auf die US-Bürokratie im Allgemeinen und rigide Einreiseformalitäten im Speziellen.


    Doch je mehr sich der herzige Viktor in seinem neuen Leben einrichtet, desto mehr verkommt "Terminal" zum Rührstück. Höhepunkt des Kitsches ist eine Szene, in der Viktor seiner Herzdame einen selbst gezimmerten Brunnen in güldenem Gegenlicht präsentiert, während melodramatisch die Musik anschwillt. Spätestens jetzt, am Rande des Zuckerschocks, versteht man Security-Chef Dixon, der immer wieder fassungslos fragt: "Warum, verdammt noch mal, flieht der Mann nicht einfach?"


    Drama, USA 2004, 129 Min.


    Regie Steven Spielberg


    Darsteller Tom Hanks Catherine Zeta-Jones Stanley Tucci Chi McBride Diego Luna Barry Shabaka Henley Kumar Pallana Zoe Saldana Eddie Jones Michael Nouri Jude Ciccolella Corey Reynolds Guillermo Díaz


    --> Nicht umsonst der erste in den Top 10 vom 11.10. der Kinocharts. Amüsant, tragisch und spannend, so mein kurzer Kommentar. Mir hat er richtig gut gefallen, deshalb 8,5/10 Punkte! :COOL:

  • Das gibt es wirklich:
    Ein Iraner lebt auf dem Pariser Flughafen, dem gebürt eigendlich auch die Hälfte der Ehre...


    Ansonsten ist es halt wirklich richtig witzig gemacht, das fängt schon bei dem Dialekt an, den Hanks (bzw. sein deutscher Syncronsprecher) drauf hat.
    Angeblich soll er auch vor und während der Dreharbeiten seine Familie damit richtig genervt haben... :]

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